Die heilende Wirkung des Fiebers ist seit vielen Jahrhunderten bekannt. Nicht umsonst behauptet der Begriff "Heilfieber" einen festen Platz in unserer Sprache. Die Ganzkörperhyperthermie (= GHT) ist ein modernes Therapieverfahren, welches die altbekannten Wirkprinzipien des "Heilfiebers" therapeutisch ausnutzt.
Dabei unterscheidet man zwei Therapieprinzipien:
- zum einen das Prinzip des Fieber zur Aktivierung des Immunsystemes
- zum anderen das Prinzip der Wärme zur direkten thermischen Schädigung von Tumorgewebe
Je nach individueller Krankheitssituation der Krebskrankheit wird der Schwerpunkt bei der Behandlung mehr auf das eine oder das andere Therapieprinzip gelegt.
Moderate Ganzkörperhyperthermie
- Das Immunsystem stimulieren - Die moderate GHT wird zur Aktivierung des Immunsystems angewandt und wird vor allem dann durchgeführt, wenn keine Chemotherapie zum Einsatz kommen soll. Es wird eine Körpertemperatur von etwa 40° C angestrebt, wie bei einem natürlichen Fieberverlauf.
Dieses Behandlungsverfahren eignet sich besonders für immunologisch behandelbare Tumore, wie chronische hämatologische Erkrankungen, Nierenzellkarzinome und maligne Melanome, sowie Patienten mit verminderter körperlicher Belastbarkeit.
Außerdem wird die moderate GHT auch zur Vorbeugung von Rückfällen eingesetzt.
Extreme Ganzkörperhyperthermie
- besonders bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen – Die extreme Ganzkörperhyperthermie wird in Verbindung mit Chemo- therapie bei fortgeschrittenen oder metastasierten Tumorleiden eingesetzt. Angestrebt wird eine Körperkerntemperatur bis maximal 42°C.