Schon lange ist bekannt, daß Krebszellen hitzeempfindlicher sind als gesunde Körperzellen. Durch die Erwärmung entstehen im Tumorgewebe Hitzeschockproteine, welche immunologische Abwehrmechanismen gegen Tumorzellen aktivieren. Reparaturprozesse im Tumorgewebe nach Chemotherapie oder Bestrahlung werden gestört. Wird die Chemotherapie oder Bestrahlung in Verbindung mit Hyperthermie durchgeführt, so wirken diese Therapien wesentlich effektiver.
Bei der lokalen Hyperthermie wird Tumorgewebe oder einzelne Metastasen durch eine Kurzwellenbestrahlung mit 13,56 Megahertz und einer Energieeinstrahlung von bis zu 150 Watt örtlich begrenzt erwärmt. Die Eindringtiefe beträgt etwa 20 cm bei der lokalen Hyperthermie. Dabei werden in der überwärmten Tumorregion Temperaturwerte über 42° C erreicht. Während normale, gesunde, Zellen diese kurzzeitige Belastung schadlos überstehen, werden veränderte, bösartige Krebszellen unterschiedlich stark durch die Behandlung geschädigt.
Die lokoregionäre Hyperthermie ist sehr gut verträglich. Nebenwirkungen treten so gut wie nie auf. Während der Behandlung liegt der Patient angenehm entspannt auf einem warmen Wasserbett. Deshalb eignet sich die Behandlung mit lokaler Hyperthermie auch besonders für schwache Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung. Zudem kann die Behandlung mit lokaler Hyperthermie auch ambulant durchgeführt werden.